Kera belegt mit 290 Punkten den 2. Platz bei der BLP/R in Dunningen

Wie angekündigt haben Kera und ich uns auf die nächsten BLP, die Frau Friedrich im Oktober/November richtet, beworben, um ihr zeigen zu können, dass es sich bei dem Bringen der Ente in St. Leon-Rot um eine Ausnahmesituation gehandelt hat. Für die Prüfung im Oktober in Balingen hatten wir keinen Startplatz erhalten, da diese wohl „intern“ über den Tisch gegangen sind. Aber in 78655 Dunningen bei den Leuten von Retriever4all hat es mit einem Startplatz geklappt. Das hat uns sehr gefreut.

 

So konnte Kera am 16.11.2013 in Dunningen die BLP, ausgerichtet vom DRC Süd-West unter Richterobfrau Dr. Ursula Friedrich, ihr Können beweisen und die Prüfung erfolgreich mit 290 Punkten abschließen und dem 2. Platz belegen. Als Auszeichnung für die gezeigten Leistungen erhielt Kera für ihren 2. Platz noch die Bronze-Medaille des DRC.

 

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BLP/R-Urkunde und DRC-Medaille für Fischermen´s friend Kera
BLP/R-Urkunde und DRC-Medaille für Kera

Um 8.30 Uhr war Treffpunkt im Revier der Herren Alois Wetzel und Hubert Mauch. Da wir uns entschieden hatten nicht in Dunningen zu übernachten, war die Nacht um 5:00 Uhr rum. Um kurz vor 8:15 Uhr waren wir, bei knackigen 3 Grad plus, als erste vor Ort. Wir nutzten diesen Umstand, um mit Jala und Kera noch einen kurzen Spaziergang zu machen, damit sie ihr „Geschäft“ verrichten konnten. Pünktlich um 8:30 Uhr waren alle Prüflinge, wie auch Sonderleiter Dietmar Erb sowie alle Richter da. Es wurden dann die Papiere überprüft und die Startnummern gezogen. Wiederum zog uns Anne die obligatorische Nummer 4, was für uns wieder viel Laufstrecke in die Prüfungsgebiete bedeutete.

 

Nachdem man sich vorgestellt hatte, erklärte Richterobfrau Ursula Friedrich noch kurz den Ablauf der Prüfung. Als weitere Richter für den JGHV komplettierten Beatrice Monier aus Tübingen und Eberhardt Luick aus Altheim das Gremium. Da im Revier der Herren Wetzel und Mauch alle Fachgruppen bedient werden konnten, musste nicht mit dem Auto umgesetzt werden. Ein Fahrzeug, beladen mit allem Wild und unseren Flinten durfte ins Revier fahren, so dass hier jedem einige Kilometer Laufwege erspart wurden.

 

Los ging´s mit der Fachgruppe Waldarbeit. Also Fußmarsch von ca. 1 km an den Waldrand, wo wir dann für die meiste Zeit der Prüfung auch unser „Lager“ aufschlugen.

 

Das 1. Prüfungsfach war die Verlorensuche von 2 Stück Haarwild im deckungsreichen Gelände auf einer Fläche von ca. 2.000 m2. Als Zeitlimit sind hier 15 Minuten vorgegeben. Die drei Teams vor uns benötigten auch diese Zeit, um die zwei Stücke zu finden. Um kurz vor 10:00 Uhr wurden wir aufgerufen und begaben uns, geleitet vom Sonderleiter, auf den Marsch ins Suchengebiet. Bei den Richtern angekommen, wurde mir das Suchengebiet erklärt. Es lag zwischen zwei Holzpoltern, die nur ca. 30 - 35 m auseinander lagen. Deshalb nahm ich an, dass die Kaninchen ziemlich weit von uns weg zu finden waren. Der Hochwald wies recht viel Anflug und Aufschlag wie auch Dornengestrüpp auf und war sehr dicht bewachsen. Ich suchte auf dem mir zugewiesenen Platz die beste „Einstiegsstelle“ für Kera, prüfte noch den Wind und entschloss mich, Kera nur leicht nach links angesetzt in die Tiefe zu schicken, da das Suchengebiet ja nicht so breit war. Kera nahm wie immer toll die Tiefe an und verschwand im Dickicht. Sie arbeitete super mit dem Wind und kam nach nur ca. 20 Sekunden mit dem ersten Kanin im Fang zurück, setzte sich vor und gab es aus. Alle waren verwundert. Kanin in die Tasche gepackt, bei Kera bedankt und dann nach rechts auf´s zweite angesetzt. Kera wusste was zu tun war und ging in die Tiefe, fand sofort und kam augenblicklich und freudigst zurück. Sie setzte sich wieder artig vor und gab mir das Kanin aus. Fertig. Staunend blickten uns die Richter lobend an. Nach nicht mal einer Minute war die Suche vorüber. Freudestrahlend gingen wir zurück in die Wartezone. Für diese Arbeit erhielt Kera ein "sehr gut"  mit LZ 10 x FWZ 3 = 30 Punkten.

 

Das 2. Waldfach war die 300 m Haarwildschleppe. Zwischenzeitlich wurde Anne zum „Helfer“ befördert. Sie musste wiedermal den Funker spielen und die Teams ins Suchengebiet schicken. So konnten auch die Wartenden mithören, wie die Schleppe bei den anderen lief. Man hörte immer wieder, „Hund geschnallt, Hund hat aufgenommen, Hund hat abgegeben“. Da sich die Schleppen immer weiter entfernten, wurde angesagt, dass Anne, Team Nr. 5 und ich mit Kera nachrücken sollten. Die Anweisung hieß „immer links halten“. Also liefen wir los. Leider hielten wir uns einmal zu oft links, so dass wir noch den „Stangenwald“ üben mussten, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Unser Ansetzpunkt war ca. 2 m vor einem Hochsitz und direkt daneben befand sich Totholz, so dass durch mein Bein-Handicap ein gestattetes 20 m mitgehen nicht möglich gewesen war. Normalerweise lasse ich Kera 2 – 3 Meter vor dem Anschuss sitzen. Hier musste ich sie kurz vor dem Anschuss absetzen. Trotz dieser Nähe blieb sie ruhig auf ihrem Platz und schaute mir gespannt und aufmerksam zu, wie ich den Anschuss untersuchte und die ersten zwei, drei Meter über das Totholz der Spur nach- und wieder zurück stolperte. Am Anschuss nahm ich dann ein paar Haare auf, brachte diese zu Kera und streifte ihr die Leine über. Sie nahm an den Haaren eine ausgiebige Prise und ging dann mit mir den einen Meter zum Anschuss. Diesen arbeitete sie ausgiebig aus und als ich merkte, dass sie anzog, ließ ich die Leine gleiten. Wie gewohnt war Kera mit ihrer Nase am Boden und auf der Spur. Ich sah sie noch ca. 30 Meter arbeiten, dann verschwand sie über der Kuppe. Über Funk hörte ich dann, Stück gefunden, aufgenommen und auf dem Rückweg. Kurze Zeit später kam Kera wedelnd zurück und übergab mir das Kanin wieder freudigst vor mir sitzend. An Prädikat gab´s erneut ein „sehr gut" und wurde mit FWZ 2 x LZ 10 = 20 Punkten belohnt.

 

Das generelle Bringen von Haarwild wurde ebenfalls mit "sehr gut" bewertet. Da Kera bei der Abgabe immer vorsaß, gab´s als LZ 10 Punkte. Die FWZ war 2, was gesamt 20 Punkte ergab.

 

Leider war für Team Nr. 5 hier schon die Prüfung zu Ende, da die Golden Hündin „Macadamia Belevolus Bridget to Herma Ness“ bei der Schleppe das Kanin nicht aufgenommen und zur Hundeführerin, Ursula Strifftler gebracht hat.

 

Nach Bekanntgabe der Prädikate wurde von Frau Friedrich als nächstes die Fachgruppe Wasserarbeit bestimmt, obwohl die Fachgruppe Wald noch nicht abgeschlossen war. Alle Teilnehmer waren etwas verdutzt dies zu hören. Vor der Mittagspause die Hunde ins Wasser schicken – immerhin waren´s nur 3 Grad über Null - und danach  noch mindestens 5 Stunden Prüfung? Gott sei Dank, hatten wir vorgesorgt und viele Handtücher sowie einen Wärmemantel für Kera im Auto. Also hoch zum Auto laufen und alles holen. Als wir wieder auf dem Weg zum Warteplatz gingen, war die Prüfung bereits in vollem Gange. – Und wir mussten am Wasser vorbei. Kera sah wie eine Ente ins Wasser flog und ein Hund zum Apport geschickt wurde. Danach fiel der Schuss. Man merkte Kera an, dass sie am liebsten gleich mit ins Wasser wollte. Gedanken an St. Leon-Rot kamen in mir auf. Also schnell am Wasser vorbei, Sachen ablegen, Enten schnappen und mit Kera ab in den Wald. Ich legte ihr ein paar Enten zum apportieren aus, um ihr so den „Druck“ zu nehmen. Dies hat auch toll geholfen. Kera war wieder beruhigt und konnte entspannt liegend neben mir in der Wartezone warten, bis wir an der Reihe waren. Als Gewässer gab es einen kleinen Tümpel mit einer Insel. In Richtung der Insel wurde die Ente für die Schussfestigkeit ins Wasser geworfen. Richterfreigabe gab es keine, so dass es einem selbst überlassen war, wann geschickt wurde. Als unsere „Wasserratte“, nahm Kera sofort das Wasser an und schwamm Richtung Ente. Auf Zeichen des Richters musste geschossen werden. Die Flinte war nicht korrekt auf den oberen Lauf gestellt, so dass sie „Doppelte“. – Mächtiger Wums – Kera war trotzdem unbeeindruckt, pickte sich die Ente und brachte sie mir. Ich verzichtete darauf, dass sie vorsitzen sollte und nahm ihr die Ente ab.

 

Nun wurde mir das Gebiet für die Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer gezeigt und wo die Ente ca. liegen sollte. Auf Nachfrage von wo ich ansetzen sollte, wurde mir ein Ansetzpunkt zugewiesen. Dieser lag knapp 2 Meter vor dem Wasser. Ich überlegte mir noch, ob ich nicht noch ein paar Schritte schinden sollte oder von dort schicken. Dachte aber, dass Kera den Weg nimmt, den ich ihr zeigen würde. – Fehl gedacht. – Kera nahm die 2 Meter zum Anlass 2 Meter nach rechts zu schwenken und dort ins Wasser zu gehen. So musste ich ihr noch zwei „Voran“ nachrufen, um sie über die ca. 8 Meter Wasser bis zum Schilfgürtel zu bringen. Dort angekommen noch ein „voran“ damit sie das Schilf annimmt und sucht. Da sie nicht meinen gezeigten Weg gegangen war, konnte Kera die Ente, die ca. 1 Meter vom Ufer weg lag, nicht sofort finden. Kera musste deshalb fast den ganzen Schilfgürtel, der ca. 5 Meter breit und 40 Meter lang war, absuchen, um die Ente zu finden. (Hier hat sich unser Training am See von Jürgen gelohnt. Von ihrer eigenständigen Suche war ich begeistert. – Wir freuen uns auf die nächsten Entenjagden, bei der Kera ihr gelerntes einsetzen kann.) Nachdem Kera die Ente gefunden hatte, nahm sie sofort wieder das Wasser an und schwamm zurück. Auch hier verzichtete ich wieder auf´s Vorsitzen und nahm ihr die Ente stehend ab. An Prädikat gab´s erneut ein "sehr gut". Durch meinen Fehler beim Schicken, gab es als LZ nur 9 Punkte. Multipliziert mit der FWZ 3 waren dies dann gesamt 27 Punkte.

 

Der Verzicht des Vorsitzen kostete beim Bringen der Ente viele Punkte. An Prädikat gab es hier nur ein „gut“. Als LZ waren dies 7 Punkte. Die FWZ ist hier 2, was 14 Punkte ergab. Dies war mir aber egal. Mein Augenmerk lag darauf, dass Kera die Ente festhielt und ich diese ohne Hektik ihr abnehmen konnte. Schnurstracks gingen wir zur Wartezone, wo ich Kera gründlich abfrottierte und den Wärmemantel anzog, da nun eigentlich Mittagspause angesagt war. Bemäntelt warteten wir auf die Bekanntgabe der Prädikate.

 

Wiederum musste leider ein Team aus der Prüfung ausscheiden. Diesmal traf es das Team Nr. 2. Labrador Rüde „Samson aus Lühlsbusch“ legte die Ente ab und Führerin, Marita Bittmann Wurst gab ihrem Rüden den verbotenen Befehl „Apport“, was das „Aus“ bedeutete.

 

Da der Fahrer mit den bestellten LKW´s noch nicht eingetroffen war, wurde kurzer Hand beschlossen die Chipkontrolle sowie den Allgemeinzustand des Hundes zu kontrollieren. Als Kera an der Reihe war, funktionierte jedoch das Lesegerät nicht mehr, denn die Batterie war alle.

 

Also wurde umgeschwenkt und beschlossen mit den Gehorsamsfächern im Wald weiter zu machen. Schnell Kera den Mantel ausgezogen, die Waffe aus dem Auto geholt und ab in den nahen Wald. Als erstes war das Verhalten auf dem Stand gefragt, das mit einem simulierten Treiben geprüft wurde. Da ich weiß, dass Kera hier absolut keine Probleme hat, legte ich sie unangeleint neben mir ab. Das Treiben war von kurzer Dauer, denn wir waren ja nur noch drei Teams. Ein paar Leute im Wald machten Geschrei und schlugen mit Stöcken gegen die Bäume. Sobald die Treiber am jeweiligen Team vorbeizogen, musste der Hundeführer einen Schrotschuss abgeben. Ich mit Kera waren die letzen in der Reihe. Nach meine Schussabgabe kam das Signal „Hahn in Ruh“ und das Treiben war vorbei. Hierfür erhielt Kera wiederum ein "sehr gut" und FWZ 1 x LZ 10 = 10 Punkte.

 

Als nächstes Gehorsamsfach war dann das Folgen frei bei Fuß und anschließendes Ablegen und außer Sicht gehen mit 2 maliger Schußabgabe dran. Hier gingen wir, ca. 40 m auf Pirsch. Kera lief aufmerksam Fuß und setzte sich wie gewohnt sofort beim Anhalten hin. Nach einem weiteren kurzen Stück legte ich Kera ab und ich entfernte mich außer Sicht, bis ich auf einen Richter traf. Hier wurde dann 2 x geschossen. Aus dem Dickicht zurückkommend lag Kera entspannt an ihren Platz. Bewertet wurde dies wieder mit "sehr gut". Für´s frei Fuß gehen gab es die LZ 9 und für´s ablegen die LZ 10. Multipliziert mit der FWZ 1  gab es hierfür gesamt 19 Punkte.

 

Weiter ging es dann mit der Prüfung der Leinenführigkeit im Stangenwald. Ohne Probleme pirschten wir durch das Gestrüpp und um die Bäume. Kera blieb immer aufmerksam neben mir und wir verhedderten uns nicht. Blieb ich stehen, setzte sie sich sofort. und schaute zu mir hoch. Auch hier gab es ein "sehr gut". An Punkten gab´s FWZ 1 x LZ 10 = 10 Punkte

 

Die Fachgruppen „Wald“ und „Wasser“ waren somit um kurz nach 13:00 Uhr abgeschlossen und der Fahrer mit den bestellten Brötchen war nun ebenfalls da, so dass die wohlverdiente Mittagspause endlich stattfinden konnte. Kera wurde wieder warm eingepackt und ich gönnte mit ein paar Tassen Kaffee bei einem Plausch mit den anderen Teilnehmern. Während der Mittagspause wurde für das Chiplesegerät noch eine Batterie besorgt, so dass bevor es wieder zur eigentlichen Arbeit ging, die Nummer von Kera überprüft werden konnte. Als sehr Edel wurde Kera´s Gebiss beurteilt. Super tolle Zähne mit Flat-typischem schwarzem Zahnfleisch.

 

Um kurz vor 14:30 Uhr ging es mit der Fachgruppe „Feldarbeit“ und der Prüfung der Schußfestigkeit im Feld weiter. Ich schicke Kera mit „Voran“ und sie ging ab wie ein „geölter Blitz“. Als sie 30 Meter entfernt war, gab ich den 1. Schrotschuss ab. Ein kurzes Drehen von Kera in meine Richtung und sofort in Sitz gegangen. Danach konnte sie ohne Probleme zur weiteren Suche aufgefordert werden. Dann wurde ein 2. Schuss abgegeben und ich durfte Kera zu mir rufen. Schußfestigkeit im Feld war bestanden.

 

Weiter ging es mit der 200 m Federwildschleppe. Damit Kera das ziehen der Schleppen nicht mitbekam, begab ich mich mit ihr in den angrenzenden Wald und spielte mit ihr mit ihrem Spieldummy. Trotz dass wir nur noch drei Prüfungsteams waren, mussten wir fast eine Stunde dort verbringen. Ich war ganz schön geschafft und merkte wie sich Schmerzen in meinem Bein und Rücken einstellten. Hoffentlich geht der Rest jetzt flott und die Prüfung ist bald vorüber, war mein Gedanke. Also los zum Ausgangspunkt der Schleppe. Hier konnte ich Kera wieder ihre gewohnten 2 – 3 Meter vor dem Anschuss absetzen und unser „Ritual“ abspulen. Anschuss untersuchen, einige Meter der Spur nachlaufen, zurück zum Anschuss, Federn aufnehmen, zu Kera gehen, Leine überwerfen, Kera an den Federn schnuppern lassen, sie mit zum Anschuss nehmen, Kera den Anschuss ausgiebig aufnehmen lassen und sobald sie anzieht die Leine lösen. Kera´s Nase klebte am Boden. Sie war auf der Spur. Bis zu dem Punkt, an dem sie nicht mehr sichtbar war, konnte ich beobachten, wie sie die Schleppe ausarbeitete. Gelassen konnte ich warten, bis sie mit der Ente im Maul freudigst wieder auftauchte und auf mich zusprang. Sie hatte die Ente gut im Fang und ich entschloss mich, Kera vorsitzen zu lassen. Dies tat sie auch freudig und gab mir nach Befehl ihre Beute aus. Bei der Bewertung erhielt Kera dann für die Federwildschleppe ein "sehr gut" und FWZ 2 x LZ 10 = 20 Punkte.

 

Der Weg in die Wartezone war für mich sehr mühsam, da die Schmerzen immer stärker wurden. Nachdem sich das Richtergremium beraten hatte, wurde uns mitgeteilt, dass wir nun doch noch umziehen müssen. Und zwar würde das Einweisen oben in der Nähe unserer geparkten Autos stattfinden. Also wieder laufen, dachte ich. Na ja wenigstens wäre es dann am Ende nicht mehr weit zum Auto, war der zweite Gedanke. Also alle Kräfte sammeln und knapp ein Kilometer zurück laufen.

Am Auto angekommen, wurde erst mal hingesetzt und versucht die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Die Richter suchten immer noch geeignetes Gelände. Nachdem sie fündig wurden, riefen sie das erste Gespann auf. Die Hundeführerin ließ sich ihren Hund zum Einweisen nicht bringen, sondern holte ihn selbst aus dem Auto. Das verzögerte die Sache nochmals. – Ich wurde langsam nervös, da ich kaum noch stehen konnte. Dachte mir jedoch, Augen zu und durch. Für mich dauerte es eine Ewigkeit, bis das erste Gespann aus dem Einweisen zurück war. Nun wurde uns mitgeteilt, dass wir aufrücken könnten. Ich blieb aber noch so lang auf meinem Dreibein sitzen, bis der Hund vom Team Nr. 3 zum Einweisen gebracht wurde. Nun begab ich mich mit Kera zur Nachrückeposition. Hier legte ich Kera hinter alten Strohballen ab, damit sie dem arbeitenden Hund nicht zuschauen konnte. Bei Team Nr. 3 ging das Einweisen Ruck Zuck, so dass ich dachte, jetzt dauert es nicht mehr lange. Falsch gedacht. Die Richter hatten einen Markierungsgolfball verloren, der erst mal gesucht werden musste. Trotz aller Bemühungen wurde er nicht gefunden. Kera lag immer noch hinter den Strohballen während ich mich in der Nähe der Richter aufhielt, damit es gleich weiter gehen könnte. Während das Richtergremium eine geeignete Fläche suchte, musste ich mich auf eine dort befindliche Walze setzen, da ich nicht mehr stehen konnte. Sagen was los ist oder Prüfung abbrechen? Nein dachte ich, jetzt sind wir kurz vor dem Ziel, das kann ich Kera nicht antun. Also Zähne zusammen beißen und durch. Mit der Feststellung, dass auf dieser Seite kein geeignetes Gelände für uns mehr vorhanden sei, kamen die Richter zu mir. Das Einweisen würde auf der anderen Seite stattfinden. Na ja, also los. Wir gingen in das Einweisegebiet und ich gab je einem Richter eine Ente. Die Enten wurden ca. 40 m links und rechts von mir auf einem Acker ausgeworfen. Da mein Ausgangspunkt an der Ackerkante war, markierte ich mir die Richtung im Gras. Als Anne gesehen hatte, dass die Enten lagen, kam sie sofort mit Kera zu mir. Dafür war ich ihr sehr dankbar. Kera war sehr ruhig. Sie merkte wohl, dass es mir nicht gut ging und ich keine „Spannung“ für das Einweisen aufbauen konnte. So ging auch das erste Einweisen auf das linke Stück in die Hosen. Kera nahm die gezeigte Richtung nicht richtig an und lief fast senkrecht los. Ich konnte nicht mal mehr meine Pfeife in den Mund stecken, um den Stopppfiff zu geben. Kera hatte aber die Nase im Wind und fand die Ente sofort, die sie dann umgehend zu mir brachte. Das rechte Einweisen funktionierte dafür tadellos. Ich bündelte ein letztes Mal all meine Kräfte, wartete bis sie richtig saß und Kera konzentriert war und gab ein „Voran“. Kera ging zielstrebig in richtiger Richtung raus, hat die Ente sofort gefunden und zurück gebracht. Ich verzichtete wieder auf´s Vorsitzen, was wiederum einige Punkte kostete, aber das war mir in diesem Moment egal. Letzte Aufgabe vorüber und Hauptsache bestanden, war mein Gedanke. An Prädikat gab´s fürs Einweisen ein „gut“ und FWZ 3 x LZ 8 = 24 Punkte. Das Bringen der Ente bei der Feldarbeit wurde durch das zum Teil fehlende Vorsitzen mit „gut“ und LZ 8 x FWZ 2 = 16 Punkte bewertet.

 

Die Prädikate für das allgemeine Verhalten - Gehorsam waren durchweg mit "sehr gut" und LZ 10 beurteilt worden. An Punkten gab es deshalb für die Arbeitsfreude (FWZ 3), die Führigkeit (FWZ 2) und den Nasengebrauch (FWZ 2) gesamt 70 Punkte, so dass Kera mit 290 Punkten und Platz 2 die Prüfung erfolgreich bestehen konnte.

 

Suchensieger mit 297 Punkten wurde Team Nr. 3 mit der jungen Golden Hündin Salome von den Steinernen Jungfrauen, die von Arno Koch geführt wurde, was mich sehr gefreut hat, da ich Arno während der Prüfung als sehr netten, kooperativen und lustigen Mitstreiter kennenlernen durfte. An unsere Gespräche und unser gemeinsames Leiden wie auch Lachen werde ich mich immer erinnern. Arno mit seinen Hunden ist im Internet zu finden unter: www.steinerne-jungfrauen.de

 

Den 3. Platz mit 274 Punkten erreichte Team Nr. 1 mit dem Golden Rüden Greenfoot Cliff. Geführt hat ihn Stefanie Schmid. Das Team ist zu finden auf der HP
www.goldenteam.biz

 

Euch und euren Hunden hierzu nochmals unseren herzlichsten Glückwunsch zu den gezeigten Leistungen.

 

Ein wenig traurig hat uns gestimmt, dass zwei Teams die Prüfung nicht bestehen konnten. Aber wie wir Ursula und Marita kennenlernen durften, werden sie nächstes Jahr die BLP erneut angehen und dann sicherlich bestehen. Hierfür drücken wir euch die Daumen.

 

Der Ausklang der Prüfung fand im Suchenlokal „Wilder Mann“ in Bösingen statt. Nach der Richterbesprechung und Auswertung der Leistungen ging es an die Zeugnisvergabe. Neben der Urkunde gab es für Kera noch die Bronzemedaille für den 2. Platz. Arno erhielt für den Suchensieg seiner Golden Hündin und den verdienten Platz 1 die Silbermedaille des DRC von Frau Friedrich überreicht.

 

Ganz herzlichst möchte ich mich bei dem Richtergespann um Frau Dr. Ursula Friedrich bedanken, das wirklich toll und fair gerichtet hat. Wie bereits erwähnt waren für den JGHV Beatrice Monier aus Tübingen und Eberhardt Luick aus Altheim als Richter dabei. Allen Richtern war kein Weg zu weit und sie versuchten immer für jeden Hund ein gleichwertiges Gebiet zu finden. Auch versuchten sie die PO so auszulegen, dass es den einzelnen Gespannen nicht zu ihrem Nachteil war. Weiter ist es immer wieder toll zu sehen, dass Frau Friedrich bei der Beurteilung der Hunde, die gezeigte Leistung des Hundes - unvoreingenommen des Rasseschlages - beurteilt und jedem die gleichen Maßstäbe anlegt.

 

Ein ganz besonderen Dank gilt noch den Menschen um Dietmar Erb von Retriever4all. Wie wir bereits bei der JP/R im Jahr 2012 erfahren durften, war die Prüfung wieder perfekt organisiert. Angefangen von den Informationen vor der Prüfung bis hin zur Ausrichtung der selbigen. So war im Revier ein Aufenthaltszelt, bespickt mit Schrannengarnituren aufgebaut und für das leibliche Wohl war wieder bestens von Sabine gesorgt worden. Wir werden auf jeden Fall zu einer weiteren Prüfung zu euch kommen. – Versprochen.

 

Auch möchte ich mich noch bei unseren bisherigen DRC-Trainern, Monika Schaal (BH), Pertra Weißhaar (Dummy), Norbert Böse und Barbara Reppermund (jagdl.) wie auch bei allen Richtern unserer bisherigen Prüfungen und ganz besonders bei meiner Frau und Trainerin, Anne ganz herzlich bedanken. Denn ohne dieses ehrenamtliche Engagement solcher "Hundeverrückten" wären unsere bisherigen Erfolge nicht möglich gewesen.
 

Mit mächtigem Stolz auf Kera schließe ich diesen Bericht von der BLP und wünsche allen Waidmannsheil. - Werner mit Kera

 

 

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